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Warum Einkommensungleichheit unbefriedigend ist - ein Projekt über die Folgen ökonomischer Ungleichheit

Ökonomische Ungleichheit hat oft negative Auswirkungen auf das Individuum und sein Wohlbefinden. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass Menschen, die in europäischen Gesellschaften mit geringeren Einkommensungleichheiten leben, häufiger zufriedener mit ihrem Leben sind als jene, die in Gesellschaften mit größeren Einkommensungleichheiten leben. Diese Ungleichheiten scheinen sich auf die gesamte Bevölkerung auszuwirken – nicht nur auf diejenigen, die am unteren Ende der Einkommensleiter stehen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden ökonomischen Ungleichheit, die in vielen europäischen Ländern zu beobachten ist, ist es umso wichtiger jenen Mechanismen Beachtung zu schenken, die den Zusammenhang von Einkommensungleichheiten und Wohlbefinden zu erklären vermögen.

Zu diesem Zweck wurde untersucht, ob der subjektive soziale Status ein wichtiger psychologischer Mechanismus ist, der den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit erklärt. Unter Verwendung von Daten des European Social Survey für 2012/2013 konnte aufgezeigt werden, dass der subjektive soziale Status sowohl mit dem Grad der Einkommensungleichheit in einer Gesellschaft zusammenhängt als auch mit der vom Einzelnen angegebenen Lebenszufriedenheit: je höher die Einkommensungleichheit in einem Land, desto geringer ist nicht nur die durchschnittliche Lebenszufriedenheit, sondern auch der soziale Status, den Personen sich selbst zuschreiben. Des Weiteren zeigt sich, dass in Ländern mit höheren Einkommensungleichheiten dem sozialen Status eine größere Bedeutung für die eigene Lebenszufriedenheit zugeschrieben wird.

Die Studie wurde 2020 in der Zeitschrift European Sociological Review veröffentlicht. Weitere Publikationen zu diesem Thema sind in naher Zukunft geplant.

Ansprechpartner
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Dr. Simone M. Schneider

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