Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik
Marstallstraße 11
80539 München
Max-Planck-Institut für demographische Forschung
Konrad-Zuse-Straße 1
18057 Rostock
Die Ostseeanrainerstaaten, die im Mittelpunkt dieses Projekts stehen, weisen eine hohe Bevölkerungsvielfalt auf. Die wirtschaftlichen und soziodemografischen Entwicklungen in Europa bringen für bestimmte Teile der Bevölkerung neue soziale Risiken mit sich. Aufgrund der Heterogenität der Ostseeanrainerstaaten sind die gefährdeten Bevölkerungsgruppen allerdings nicht einfach zu definieren, ebenso wenig wie die Wohlfahrtssysteme, die zu ihrer Entstehung beitragen. Die Phänomene werden komplexer durch Interdependenzen und kumulative Effekte weniger erforschter Determinanten, wie unbeabsichtigte Lebenslaufereignisse, kognitive Gesundheit oder Erfahrungen im Berufsleben. Für die Untersuchung der multidimensionalen Ursachen sozialer Verwundbarkeit bieten besonders historische Veränderungen innerhalb der Wohlfahrtssysteme vieler osteuropäischer Staaten sowie die Unterschiede zwischen den Ländern ein fruchtbares Forschungsfeld.
Gemäß dem inhaltlichen Schwerpunkt des Projekts, den Dimensionen sozialer Verwundbarkeit, ist die Forschung des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik auf drei Hauptbereiche ausgerichtet: Arbeitsleben und Ruhestand sowie Migration und Gesundheit. Es werden drei Datenquellen verwendet: Der "Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe" (SHARE), die "Social Policy and Law Shared Database" (SPLASH) sowie eine Erhebung im Bereich Migration. Durch die kombinierte Nutzung der Datenquellen, die Verbesserung bestehender Methoden und die Erhebung neuer Daten werden die genannten Themen aus theoretischer und empirischer Perspektive beleuchtet.
Ausgehend von ihrem Fokus auf die Ökonomie des Alterns sowie den demographischen Wandel und die daraus resultierenden sozialen Transformationsprozesse befasst sich die Abteilung Sozialpolitik (MEA) mit der sozialen Verwundbarkeit bislang wenig erforschter Faktoren und Bevölkerungsgruppen, wie z.B. alternden Migrantinnen und Migranten.
Die Expertise der Abteilung für ausländisches und internationales Sozialrecht bei der Untersuchung des Sozialrechts als Instrument zur Umsetzung sozialpolitischer Maßnahmen liefert wichtige Erkenntnisse über die institutionellen Rahmenbedingungen im Ostseeraum, die für die Untersuchung gefährdeter Gruppen notwendig sind.
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