Die Kosten der Riester-Rente im Vergleich | Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik - MPISOC
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28.06.2013 / Sozialpolitik (MEA)

Die Kosten der Riester-Rente im Vergleich

Executive Summary von Axel Börsch-Supan und Martin Gasche

 

Zweck und Hauptergebnisse der Studie

Einer der Hauptkritikpunkte an der Riester-Rente sind ihre oftmals hohen Kosten und die komplexen, intransparenten Kostenstrukturen, bestehend aus einmaligen Abschluss- und Vertriebskosten sowie laufenden Verwaltungskosten, die sich auf die unterschiedlichsten, teilweise nicht eindeutig definierten Bezugsgrößen beziehen. Die Konsequenz ist, dass die Kosten eines Vertrages dem Kunden oft nicht gänzlich bekannt sind und ein Kostenvergleich nur schwer möglich ist. Insgesamt hat sich auch deswegen ein generelles Unbehagen über dieses Kernelement der Rentenreformen 2001-2007 breit gemacht.

Die Komplexität der Kostenstruktur ist besonders problematisch, weil es sich bei Riester-Renten um Finanzprodukte handelt, die allen Bevölkerungsschichten zur Verfügung stehen sollen, um die drohende Rentenlücke zu schließen. Diese Zielsetzung würde eine besonders einfache Kostenstruktur, hohe Transparenz und damit hohe Akzeptanz verlangen.

In einer umfangreichen Studie haben Wissenschaftler des MEA die Kosten der Riester-Rente analysiert und verglichen. Dieses Papier fasst diese Studie zusammen. Die Studie konzentriert sich auf klassische Riester-Rentenversicherungen. Dies ist die bedeutendste Produktkategorie auf dem Riester-Markt mit einer Marktabdeckung von etwa 43%. Andere Riester-Produkte wie fondsgebundene Anlageformen oder der so genannte „Wohnriester“ mit ihren z.T. noch höheren Kosten werden nicht analysiert. Die Studie vergleicht 36 Riester-Verträge, die rund 70% bis 80% des Marktes für klassische Riester-Versicherungen abdecken und somit einen repräsentativen Anteil am gesamten Riester-Markt ausmachen.

Die Hauptergebnisse der Studie sind:

- Bei nur 36 untersuchten Verträgen findet sich eine Fülle von Kostenstrukturen, Kostenarten und Bezugsgrößen, die nur teilweise präzise definiert sind und so zu einer großen Intransparenz führen.

- Vor allem in der Ansparphase ist die Spannbreite der Kosten überaus hoch. Es gibt sehr günstige wie sehr teure Verträge. Während der Mittelwert der Kostenquote bei etwa 12% liegt, beträgt sie im günstigsten Vertrag nur 2,5%, im teuersten Fall dagegen fast 20%.

- Die Rangfolge der Verträge von günstig bis teuer ist im Großen und Ganzen auch unter alternativen Annahmen über den Sparertyp und die unterstellte Verzinsung stabil. Eine angeblich schwierige Wahl der „richtigen“ Kostenziffer ist daher kein Grund, gut vergleichbare Kennziffern anzugeben.

 

Das vollständige Executive Summary finden Sie hier.

 

Das MEA Discussion Paper 269-13 "Die Kosten der Riester-Rente im Vergleich“ von Martin Gasche, Tabea Bucher-Koenen, Marlene Haupt und Simon Angstmann, Munich Center for the Economics of Aging (MEA) am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik finden Sie hier.