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17.07.2023 / Sozialrecht

Besondere Gelegenheit zur intensiven Zusammenarbeit mit herausragender Wissenschaftlerin

Rechtsprofessorin der University of Virginia erhält prestigeträchtiges Max-Planck-Stipendium zur Erforschung der Steuer- und Sozialpolitik in föderalen Staaten

 

Ruth Mason, ‘Edwin S. Cohen Distinguished Professor of Law and Taxation‘ und ‘Class of 1941 Research Professor of Law at the University of Virginia School of Law‘, erhält ein mehrjähriges Rechtsstipendium der Max-Planck-Gesellschaft zur Erforschung von Problemen an der Schnittstelle von Besteuerung und Sozialpolitik. Als Max Planck Law Fellow wird sie am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen und am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik untergebracht sein. Beide Institute sind in München ansässig und arbeiten im Rahmen des Max Planck Fiscal and Social State Hub zusammen. Sie gehöhren außerdem dem MPG-Netzwerk Max Planck Law an.

Die international anerkannte Wissenschaftlerin hält weltweit Vorträge und war Gastprofessorin an verschiedenen Institutionen wie der Yale Law School, der Universität Paris (Panthéon-Sorbonne), der Wirtschaftsuniversität Wien und dem International Bureau of Fiscal Documentation. Sie war außerdem nationale Berichterstatterin für die USA bei der International Fiscal Association (IFA) und ist Mitglied des American Law Institute (ALI).

Das Max-Planck-Forschungsstipendium ist für Mason von besonderer Bedeutung: „Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen der Welt, daher ist dieses Stipendium eine große Ehre", sagt sie. „Seit meiner Zeit als Steuerprofessorin habe ich das Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen auf dem Radar, und ich habe es viele Male besucht, um Vorträge zu halten und an Konferenzen teilzunehmen. Aber dieses Stipendium ist eine besondere Gelegenheit für eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftler/innen und für die Betreuung der besten Doktorand/innen und Postdoktorand/innen." Mason wird neben ihrer Forschungstätigkeit Doktorand/innen bei ihrer Dissertation unterstützen und voraussichtlich auch bereits Promovierte betreuen, die sich auf eine Karriere in der Wissenschaft vorbereiten.

Masons Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Föderalismus, Steuerdiskriminierung und grenzüberschreitende Besteuerung. Während ihres zweijährigen Aufenthalts in München wird Mason jeweils eine Hälfte des Jahres am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen und die andere Hälfte am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik verbringen, um die Rolle der Solidarität zwischen Mitgliedern föderaler Bündnisse zu untersuchen – im Hinblick auf Besteuerung,  soziale Sicherungssysteme und die Auswirkungen von Subventionen und Transferleistungen von reicheren Mitgliedern an ärmere. Ihre Forschung wird in den Max Planck Fiscal and Social State Hub eingebettet sein, eine Initiative beider Institute, die sich auf Fragen an der Schnittstelle von Steuern und Sozialleistungen konzentriert. Beide Transfersysteme wirken sich auf unsere Gesellschaftsordnung als Ganzes aus. Angesichts der Herausforderungen, die Globalisierung, Pandemien, Klimawandel und Energiekrisen mit sich bringen, sehen sich Staaten – darunter die USA und Deutschland – sowie quasi-föderale Zusammenschlüsse wie die Europäische Union einem zunehmenden Druck ausgesetzt, den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Solidarität aufrechtzuerhalten.

Wolfgang Schön, Direktor am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen, und Ulrich Becker, Direktor am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik, die Mason für das Stipendium vorgeschlagen haben, sehen in dem Forschungsaufenthalt der Wissenschaftlerin die Möglichkeit, von der Expertise des jeweils anderen zu lernen und gleichzeitig zentralen rechtlichen Fragen auf den Grund zu gehen, die diesen sozialen Problemen innewohnen. Gemeinsam mit ihnen wird Mason eine Max Planck Law Fellow Group leiten, die ein gemeinsames Forschungsvorhaben verfolgt.

„Unser Projekt wird versuchen, fiskalische Mechanismen, die die föderale Solidarität stärken, aufzudecken, zu katalogisieren und zu verstehen. Das schließt auch spezielle Instrumente der gesetzlichen Sozialversicherung ein", erklärt Schön. Und Becker ergänzt: „Das Verständnis föderaler fiskalischer Solidarität ist nicht nur für deutsche und US-amerikanische Wissenschaftler/innen wichtig, die in offenkundig föderalen Systemen leben. Es ist auch für EU-Wissenschaftler/innen wichtig, vor allem, wenn die EU mehr fiskalische Verantwortung übernimmt – wie sie es während der COVID-19-Pandemie getan hat und auch zukünftig tun möchte.“

An der University of Virginia School of Law (UVA) unterrichtet Mason Steuerwesen und ist Beraterin des UVA-Teams für Steuerstreitigkeiten, das drei internationale Wettbewerbe gewonnen hat. 2023 wurde sie zur Leiterin des Virginia Center for Tax Law ernannt. Die UVA wurde 1819 von Thomas Jefferson gegründet und gehört zu den besten juristischen Fakultäten des Landes. Sie ist ein weltweit bekanntes Ausbildungszentrum für Anwälte und Beamte.