Verteilung und Entwicklung von Gesundheit im Alter | Munich Center for the Economics of Aging - MEA
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Verteilung und Entwicklung von Gesundheit im Alter

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Individuelle Gesundheit ist einer der zentralen Determinanten, ob Menschen noch arbeiten können und wollen. Die Verläufe von fünf Gesundheitsmaßen mit dem Alter sind sehr verschieden. Während sich die psychische Gesundheit für Menschen im Alter von 60 bis 69 Jahren verbessert, gibt es für die anderen Maße eine negative Beziehung zwischen Alter und Gesundheit. Die funktionale Gesundheit bewegt sich jedoch auf einem sehr hohen Niveau: Mehr als 90 Prozent der Menschen im Alter von 60 Jahren geben an, in ihren alltäglichen Aktivitäten nicht eingeschränkt zu sein. Dies nimmt mit dem Alter nur langsam ab: Im Alter von 69 Jahren sind etwa 83 Prozent der Befragten in keiner Weise funktional eingeschränkt.
Der Unterschied zwischen dem Mittelwert für das Alter 60 und demjenigen für das Alter 69 ist jedoch wesentlich kleiner, als der Unterschied zwischen den gesunden und nicht so gesunden Menschen innerhalb jeder Altersstufe. Diese große Heterogenität beruht auch auf dem starken sozioökonomischen Gradienten der Gesundheit: Alle fünf Gesundheitsmaße verbessern sich von Einkommensquintil zu Einkommensquintil; dabei ist der Abstand zwischen dem niedrigsten und dem zweitniedrigsten Einkommensquintil am größten.
Die Gesundheit älterer Geburtsjahrgänge hat sich über die letzten Dekaden stetig verbessert. Erstaunlich ist jedoch das Ergebnis, dass jüngere Geburtsjahrgänge nicht mehr gesünder sind als ihre Vorgängerjahrgänge. 55-Jährige der Jahrgänge 1955 bis 1959 haben mehr Gesundheitseinschränkungen als 55-Jährige, die zwischen 1945 und 1949 geboren wurden. Diese Verschlechterung der Gesundheit ist fast ausschließlich auf Einschränkungen im Bereich der seelischen Gesundheit zurückzuführen, während lebensbedrohliche Akutkrankheiten (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs) auch über die jüngeren Geburtsjahrgänge zurückgegangen sind.

Publikationsdetails
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Axel Börsch-Supan

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Irene Ferrari

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Luca Salerno

2020
Max Planck Institute for Social Law and Social Policy, Munich Center for the Economics of Aging (MEA)
München