SHARE wird zu einer zentralen Säule der Corona-Forschung in Europa | Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik - MPISOC
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12.08.2020 / Sozialpolitik (MEA)

SHARE wird zu einer zentralen Säule der Corona-Forschung in Europa

Die Europäische Kommission verkündete die Förderung des SHARE-COVID-Forschungsprojekts zur Untersuchung der gesundheitlichen, verhaltensbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

 

München, 12 August 2020. Die Europäische Kommission kündigte an, das SHARE-ERIC COVID-19 Forschungsprojekt (SHARE-COVID) durch Fördermittel aus Horizont 2020 und die von EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Mai 2020 gestartete „Coronavirus Global Response Initiative“ zu unterstützen.

Die Entscheidungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie bringen enorme unbeabsichtigte Folgen mit sich, die sich auf das Wohlergehen der europäischen Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die wirtschaftliche Situation, soziale Beziehungen und die Gesundheit auswirken. Das SHARE-COVID Forschungsprojekt hat zum Ziel, aktuelle und zukünftige Fragen zu diesen unbeabsichtigten Effekten zu beantworten. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist es, Vorschläge für eine optimierte Gesundheits-, Wirtschafts- und Sozialpolitik zu entwickeln und den Gesundheitssystemen eine verbesserte Reaktionsbereitschaft zu ermöglichen, um möglichst schnell positive Effekte für die Gesellschaft zu erzielen.

Die Ergebnisse können beispielsweise dazu beitragen, die Auswirkungen des „Lockdowns“ auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten zu verstehen und die Folgen für den Arbeitsmarkt zu analysieren. Darüber hinaus werden die Effekte der Pandemie und des „Lockdowns“ auf Einkommens- und Vermögensungleichheit untersucht. Die SHARE-COVID-Forschung zielt auch darauf ab, die negativen Auswirkungen der Entscheidungen zur Pandemiebekämpfung auf soziale Beziehungen zu mildern und künftige Maßnahmen zu verbessern, indem geografische Muster einer COVID-19-Erkrankung in Zusammenhang mit sozialen Mustern untersucht werden. Ein weiteres Ziel der SHARE-COVID-Forschung besteht darin, herauszufinden, wie während der Pandemiebekämpfung die Wohnsituation und die Wohnmöglichkeiten für die ältere Generation verbessert werden können.

SHARE möchte mit dem neuen Forschungsprojekt dazu beitragen, die Gesundheitssysteme und die europäischen Gesellschaften gegenüber Pandemien widerstandsfähiger zu machen, insbesondere in Bezug auf Prävention, Schutz und Behandlung der Bevölkerung über 50, einer der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Mit dieser Forschungsförderung ebnet die Europäische Kommission SHARE-ERIC den Weg, zu einer Schlüsselkomponente bei der Bewältigung der sozioökonomischen Folgen der Corona-Pandemie in Europa und darüber hinaus zu werden.

>> Hier finden Sie die Pressemitteilung der Europäischen Kommission

>> Link zur Übersicht über alle 23 neuen europäischen Forschungsprojekte inkl. SHARE-COVID

>> Pressebericht dpa

Hintergrund:

SHARE (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) ist eine multidisziplinäre Längsschnittstudie zur Erforschung sozialer, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Lagen alternder Menschen in Europa. Sie wurde erstmals 2004 als repräsentative Befragung der Bevölkerung in der Altersgruppe über 50 Jahren in 11 europäischen Ländern durchgeführt. Mittlerweile stehen Daten von 140.000 Menschen aus 28 europäischen Ländern und Israel zur Verfügung, die in rund 380.000 Interviews erhoben wurden. Die Leitung von SHARE ist beim Munich Center for the Economics of Aging (MEA), einer der beiden Abteilungen des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in München, angesiedelt.

Nachdem auf Grund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Gesundheitsschutzmaßnahmen die persönlichen Interviews mit den Befragten in Welle 8 unterbrochen werden mussten, wurde die Befragung mit gekürzten, aber zielgerichteten Telefoninterviews (CATI - Computer-Assisted-Telephone-Interview) wiederaufgenommen. In diesen Interviews werden Daten in den gleichen Kategorien wie in dem regulären SHARE Fragebogen erhoben. Neu ist allerdings, dass spezielle Fragen zur aktuellen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Situation während der Corona-Krise bereits ergänzt wurden. >> Mehr dazu

>> Zum SHARE COVID-19 Fragebogen

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Pressekontakt:
Verena Coscia
coscia@mea.mpisoc.mpg.de