Zum Thema:

Wichtige Institutionen und Einrichtungen des Sozialstaats haben religiöse Hintergründe. Der Sozialstaat hat Aufgaben übernommen, die in älteren Zeiten durch kirchliche oder fromme Einrichtungen erfüllt wurden. Und der Sozialstaat lebt selbst von religiösen Einrichtungen – z.B. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Heime oder Sozialstationen in kirchlicher Trägerschaft. In wichtigen Bereichen herrscht eine Trägerpluralität, die kirchliche und andere religiöse Anbieter einschließt. Sie sind in die sozialstaatlichen Sicherungssysteme mit ihren unterschiedlichen Finanzierungsmethoden eingebunden und sie profitieren von öffentlicher Förderung. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein religiös und weltanschaulich neutraler Staat. Ergeben sich aus diesem Nebeneinander Spannungen und (wie) lassen sich diese auflösen? Dies sind Fragen, die sich konkret z.B. stellen, wenn eine kirchliche Einrichtung besondere, religiös begründete Anforderungen an ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stellt oder die Bezuschussung von Baumaßnahmen aus staatlichen Mitteln beantragt.

Zur Person:

Herr Prof. Dr. Heinrich de Wall ist seit 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er auch das Hans-Liermann-Instituts für Kirchenrecht leitet. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Evangelischen Kirchenrecht und dem Religionsverfassungsrecht mit ihren historischen Grundlagen sowie dem Staats- und Verwaltungsrecht. Prof. de Wall ist Mitbegründer der Experteninitiative Religionspolitik, einem im Jahr 2020 gegründeten, akademisch-politischen Diskussionsforum.

Der Vortrag findet online statt. Wir bitten um Anmeldung bis 6. Oktober 2025 unter events@mpisoc.mpg.de. Der Einwahllink wird nach Registrierung rechtzeitig vor dem Termin zugeschickt.