Ethische und Religiöse Grundlagen des Sozialstaates
Welche Rolle spielen weltanschaulich und religiös begründete Wertvorstellungen für die Übernahme von sozialer Verantwortung durch den Staat? Das Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik geht dieser Frage mit der Vortragsreihe „Ethische und Religiöse Grundlagen des Sozialstaats“ nach.
Vorstellungen von „gutem Handeln“ waren und sind wichtige Pfeiler für die Begründung gesellschaftlicher Verantwortung. Sie können Grundlage zur Schaffung von Institutionen sein, die sich auf den Solidargedanken stützen und ihn konkretisieren. Im modernen Sozialstaat ist ihre Rolle aber ambivalent. Denn in pluralistischen Gesellschaften gerät der Rückgriff auf weltanschauliche oder religiöse Ethik zur Legitimierung sozialen Schutzes in Konflikt mit der staatlichen Neutralität. Deshalb bleibt die Koexistenz von staatlicher und ethisch motivierter Sozialverantwortung nicht ohne Spannungen, insbesondere wenn von einer gegenseitigen Beeinflussung auszugehen ist.
Vor diesem Hintergrund soll die Vortragsreihe unterschiedliche Ansätze einer religiös und weltanschaulich fundierten Sozialethik beleuchten, ihren Beitrag für die Grundlegung staatlicher Sozialverantwortung aufzeigen und ihre Interaktion mit dem Sozialstaat diskutieren. Eingeladen sind Referentinnen und Referenten aus allen Teilen der Welt, um neben westlichen Perspektiven, mit denen wir zunächst starten, auch ganz andere aus dem globalen Süden einzubeziehen.
Die Vorträge finden online in deutscher oder englischer Sprache statt.
