Neues MEA-Buch: Deutschlands Sparern auf der Spur
Was bewegt deutsche Haushalte dazu, zu sparen? Sparverhalten ist komplex. Viel komplexer jedenfalls, als die meisten Lehrbücher suggerieren. MEA-Forscher analysieren die Daten der SAVE-Umfrage und stellen die wichtigsten Ergebnisse vor.
Warum sparen Menschen, wie sparen sie - und vor allem: wie viel? Tatsächliches Sparverhalten zu verstehen ist für Wirtschaft und Politik gleichermaßen wichtig. Denn wer spart sorgt nicht nur für die eigene Zukunft, etwa den Ruhestand, vor. Mit seinen Rücklagen stellt er auch gleichzeitig die Mittel zur Verfügung, mit denen Investitionen in der Volkswirtschaft finanziert werden. Doch das Sparverhalten ist komplex. Viel komplexer jedenfalls, als die meisten Lehrbücher suggerieren. So stellt beispielsweise die Tatsache, dass Haushalte in Deutschland seit Jahrzehnten auch im hohen Alter noch viel zur Seite legen, Ökonomen vor ein Rätsel. Als „German Savings Puzzle" hat das Phänomen Eingang in die Fachliteratur gefunden.
Die Zahl der Sparer sinkt Einzigartige Mikro-Daten darüber, warum und wie viel die Deutschen sparen, liefert das MEA-Umfrageprojekt SAVE seit dem Jahr 2001. Das Buch „The German SAVE-Study: Design and Results" des MEA fasst jetzt die Ergebnisse der jüngsten Umfragewellen zusammen.
Die Autoren beleuchten dabei nicht nur die wirtschaftswissenschaftliche Theorie des Sparens. Anhand der SAVE-Daten gehen die MEA-Forscher etwa der Frage nach, wie sich das Sparverhalten der Deutschen seit der Jahrtausendwende verändert hat. So zeigt sich, dass in Deutschland zwar noch immer viel gespart wird - doch nicht von jedem. Waren 2003 noch fast 60 % aller Haushalte in der Lage, freie finanzielle Mittel beiseite zu legen, so waren es 2007 zehn Prozent weniger. Gleichzeitig stieg der Anteil derer, die selten oder nie genügend Geld zur Verfügung haben, um zu sparen, von 23 auf 34 Prozent.