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12.05.2020 / Sozialpolitik (MEA)

Axel Börsch-Supan: Rentenerhöhungen nicht aussetzen – Nachholfaktor wiedereinführen

München, 12. Mai 2020. Zur Berichterstattung über die Aussetzung der Rentenerhöhungen erklärt Prof. Dr. h.c. Axel Börsch-Supan Ph.D., Direktor des Munich Center for the Economics of Aging am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik und Professor an der Technischen Universität München (TUM):

 

„Der Vorschlag, die diesjährige Rentenerhöhung auszusetzen oder geringer ausfallen zu lassen, ist abzulehnen, denn er ändert kurzfristig bestehendes Recht und zerstört damit die Verlässlichkeit der Rentenversicherung. Die Rentenerhöhung ist eine Folge der positiven Lohn- und Beschäftigungssteigerungen des vergangenen Jahres und steht damit den Rentnern ein Jahr später auch zu.

Auch im nächsten Jahr sind die Renten durch die Rentengarantie gesichert; eine Rentenerhöhung ist allerdings unwahrscheinlich. Auch dies ist geltendes Recht und sinnvoll, da Rentner nicht die Möglichkeit haben, Rentenkürzungen wieder auszugleichen.

Allerdings war es ein Fehler, im Zuge des Rentenpakts 2018 den Nachholfaktor auszusetzen, denn dieser dient dazu, das Gleichgewicht zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern nach einer Wirtschaftskrise wieder zu erreichen. Dieses Aussetzen war ein systemwidriger Eingriff in das geltende Recht. Der Nachholfaktor ist eine notwendige Ergänzung der Rentengarantie.“

 

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Pressekontakt:

Bei Fragen oder Interview-Wünschen wenden Sie sich bitte an:

Verena Coscia
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 089/38602-332
E-Mail: coscia (at) mea.mpisoc.mpg.de